Hauptbereich
Herzlich Willkommen im ungarndeutschen Budaörser Heimatmuseum
„Tag der offenen Tür“ im Ungarndeutschen Budaörser Heimatmuseum
Überraschend großer Andrang beim „Tag der offenen Tür“ im Ungarndeutschen Budaörser Heimatmuseum
Am 5. November 2023 wurde zum Tag der offenen Tür eingeladen und übertraf alle Erwartungen! Über 250 Gäste, darunter auch viele junge Besucher und auch Kinder verwandelten das einst ehrwürdige Schulgebäude in ein richtiges Festhaus.
Schon auf den Treppen verursachten die Besucher lange Staus, denn von unten bis oben zieren die Wände Klassenbilder, Dokumente und Plakate aus vergangener Zeit. Das wurde gerne genauer betrachtet.
Die liebevoll eingerichteten Räume auf drei Etagen füllten sich bald mit Leben. Exponate und Gegenstände wurden eingehend studiert und riefen so manche Erinnerung bei den Betrachtern wach. Bald fühlten sich manche Besucher in die alte Heimat versetzt. Tiefe Ergriffenheit, – und immer noch Heimweh -, war besonders bei den Älteren zu spüren.
Das Helferteam hatte alle Hände voll zu tun, um zu informieren, zu zeigen, Fragen zu beantworten, die „Schmankerl-Teller“ nachzufüllen und ebenso frisches Geschirr zu liefern.
In den Räumen der Bretzfelder Jugend verwöhnte eine bunte Kuchenvielfalt die Gäste. An dieser Stelle ergeht ein herzliches Dankeschön an die Bretzfelder Jugend, die fleißige Mithilfe und diese Geste der Verbundenheit.
Auch im Weinkeller probierten viele die ungarischen Weine, das Griebenschmalzbrot (Grammüschmoiz-Broud), „Mangalitza“-Speck, ungarische Salami und Kolbasz-Würste. Sitzgelegenheiten fand man im neu hergerichteten Nebenraum.
Gegen 14 Uhr begrüßte Stefan Vachaja (2. Vorsitzender des Heimatvereins Budaörs / Wudersch e. V.) die Gäste mit einer Rede über die Vertreibung der Budaörser und 30 Jahre Vereinsgeschichte. Er sehe das Museum als Plattform, wo die Erinnerung an unsre Vorfahren wachgehalten wird, studiert werden kann und lebendig bleibt. Um auch jüngere anzusprechen wird an digitalen Möglichkeiten für die Zukunft gefeilt.
Nach einer musikalischen Einlage von Christine Birkert mit ihren Söhnen, Antonin und Benedikt, begrüßte auch Irene Sadzio (die Museumsleiterin) die Gäste. Sie berichtete von der Eröffnung im Jahre 1996 unter der Federführung von Matthias Schmitt, der sich für diese Idee eingesetzte, Geld-, Sachspenden, Dokumente, sowie Exponate von Angehörigen der Verstorbenen entgegennahm und dies ins Museum integrierte. Ebenso dankte Sie der Gemeinde Bretzfeld für das stets „offene Ohr“ und die kostenfreie zur Verfügungsstellung der Räume.
Nach einem weiteren Musikstück richtete auch Theresia Mann (1. Vorsitzende) ein paar Grußworte an die Besucher. Sie bedankte sich bei ihnen für diese überwältigende Resonanz, die ein positives Zeichen für unsere Museumsarbeit ist.
Nach Ende des offiziellen Teils genossen die Besucher die kulinarischen Köstlichkeiten bei einem guten Gespräch und ließen sich gerne noch von den „älteren Budaörser“ Familienangehörigen durch unser Museum führen. Dabei wurden allerlei Geschichten erzählt.
Deshalb auch unsere Bitte: Könnten Sie diese Geschichten aufschreiben und zu uns ins Museum bringen? Wir würden uns sehr darüber freuen. So könnte noch etwas mehr von der vergangenen Zeit bewahrt bleiben.
Für alle Besucher, die nicht genügend Zeit fanden, um alles genau zu studieren, gibt es im neuen Jahr die Möglichkeit bei den monatlichen Öffnungen noch einmal vorbeizukommen und in Ruhe unser Museum anzuschauen.
E. Schweizer
Alle Bilder von J. Posch, Hr. Vachaja, E. Schweizer
Unser Museum geht nun in die Winterpause und öffnet am 4. Februar 2024 von 14 Uhr bis 17 Uhr wieder seine Türen!
Traditioneller Budaörser „Kiritog“ in Scheppach
Nach vier Jahren konnte das Brauchtumsfest wieder am 7. Mai 2023 gefeiert werden.
Nach wie vor hat der „Kiritog“ eine große Bedeutung und Wert
schätzung, vor allem im Kreis derer, die sich noch an die Bräuche der früheren Heimat erinnern können. Traditionsgemäß begann das Fest mit einem Gottesdienst in der Scheppacher Halle und wurde bereits da schon von der Budaörser Blasmusikkapelle begleitet.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurde mit dem Einzug der kleinen Trachtenschau die Festgesellschaft offiziell zum 64. Kiritog in der deutschen Heimat begrüßt.
In den vier vergangenen Jahren, seit der letzten Festveranstaltung im Jahr 2019 ist viel geschehen. Manche Regelmäßigkeiten wurden durch die Pandemie unterbrochen und nur mit Mühe oder in anderer Form wieder in Gang gebracht. Das Vereinsleben hat sich, wie in vielen Vereinen, in diesen Jahren gewandelt.
Mit einer umfangreichen Ausstellung, die sich mit Schautafel und auf Tischen an den beiden Längsseiten der Scheppacher Halle entlangpräsentierte, wurde die bereits 30 Jahre währende Geschichte des Budörser Heimatvereins eindrucksvoll dokumentiert. Das frühere Heimatkomitee wurde damals in einen Verein umgewandelt, der sich dann auch der Aufgabe stellte, in einem Heimatmuseum die Dokumente und Ausstellungstücke über die Vergangenheit, über die ungarische Heimat zu präsentieren.
Bei Kaffee und Kuchen, der von den Landfrauen Scheppach gebacken und serviert wurde, verlebte man einen geselligen Nachmittag. Dank der zünftigen Blasmusik kam auch das Tanzen nicht zu kurz.
Einen ernsten Teil brachte die Filmvorführung am späteren Nachmittag mit sich. Hier wurde der Film von Herlinde Konrad – „Auf Spurensuche in Budaörs“ - vorgeführt, der den Nebenraum in der Halle mit interessierten Besuchern füllte.
Der stattliche Aufwand, den das überschaubare Organisationsteam auf sich nehmen musste, hat sich offensichtlich gelohnt. Dennoch ist es nicht absehbar, in wie weit derart aufwändige Veranstaltungen mit der zur Verfügung stehenden „Mannschaft“ in Zukunft noch bewältigt werden können.
Ganz herzliche danken wir Allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben!
E. Schweizer
Alle Fotos von Hr. Milciu und Fr. Schweizer
Besuch im Budaörser Heimatmuseum
Es war sehr beeindruckend für den Vorstand des Budaörser Heimatvereins, dass der Schüler Gregor Lehmann aus der Nähe von Bautzen den Kontakt nach Bretzfeld suchte. Die umfangreiche Erarbeitung des selbstgewählten Themas „Die Vertriebenen aus Ungarn nach dem zweiten Weltkrieg“, führte den jungen Mann zu Joschi Ament, dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn. Er brachte den Heimatverein Budaörs ins Spiel und so wurde das Heimatmuseum in Bretzfeld als Treffpunkt für einen intensiven Informationsaustausch gewählt.
Das Thema seiner Arbeit war aus familiären Gründen gewählt. Auch die Großmutter des Schülers war Opfer dieser Vertreibung.
Die ausgiebige Besichtigung des Museums gab viele Informationen, aber es gelang auch einen kleinen Kreis von Zeitzeugen zu versammeln. Das Ehepaar Deininger aus Bretzfeld und Andreas Ritter, der eigens aus Schwetzingen angereist war, standen dem jungen Mann gerne in einer gemütlichen Kaffeerunde zur Verfügung. Als Vertreter des Vereins nahmen Theresia Mann und Stefan Vachaja teil. Den Gesamtüberblick über die damaligen Flucht- und Vertreibungsgeschehnisse in Mittel- und Osteuropa und deren Folgen stellte Joschi Ament im Gespräch dar.
Die Zeitzeugen machten dabei deutlich, in welcher erbarmungslosen Art und Weise diese Deportationen abliefen. Der erste dieser Güterzüge (Die Züge waren jeweils mit rund eintausend Personen vollgepackt.) fuhr am 19. Januar 1946 aus Budaörs ab. Es war landesweit der erste Aussiedlungszug. In Ungarn wurde dieser Tag daher im Jahr 2012 zum offiziellen Gedenktag an das Unrecht der Vertreibung erklärt. Am 2. Februar 1946 verließ bereits der 7. Transport die bisherige Heimat. Damit waren innerhalb von nur 2 Wochen rund 7000 Menschen aus dieser einen Gemeinde auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft. Mehr als ein Jahr später wurde nochmals ein Zug voller Ungarndeutscher aus Budaörs in die damalige sowjetische Besatzungszone verfrachtet. Den verlassenen Wohnraum übernahmen die vertriebenen Ungarn, die damals aus den Nachbarstaten ausgewiesen waren.
Gerade in den gegenwärtigen Tagen wurde es für die Gesprächspartner einmal mehr deutlich, welch unmenschliche und verheerende Folgen kriegerische Auseinandersetzungen für alle Betroffenen nach sich ziehen.
Januar 2023
Adventscafé beim Budaörser Heimatverein in Bretzfeld
Zahlreiche Gäste konnte die 1. Vorsitzende, Theresia Mann, am 1. Advent, zum Adventscafé im katholischen Gemeindesaal in Bretzfeld, begrüßen.
Bei süßem und deftigem, mit Mandelbögen, Apfelbitter, Beigel und vielen anderen ausgefallenen Köstlichkeiten waren die Gäste mit Kaffee, Wein, Sekt und alkoholfreien Getränken bestens versorgt.
Die Vorstadschaft freute sich über das rege Interesse der Gäste, an dem gemütlichen Treffen und der kleinen Ausstellung mit Bildern und Texten über die Weihnachtszeit in Budaörs. Auch zwei wunderschön, traditionell, auch mit Salonzucker, geschmückte Weihnachtsbäume zierten den Katholischen Gemeindesaal.
Irene Sadzio erfreute die Zuhörer mit einer schönen winterlichen Geschichte und Irene Butz berichtete in lustiger Weise im "Wuderscher" Dialekt wie zwei Frauen miteinander über Wudersch und seine Einwohner erzählten.
Nach ein paar geselligen Stunden, mit netten Gesprächen, trennte man sich wieder mit dem Versprechen auf ein baldiges Wiedersehen.
Die Vorstandschaft wünscht allen Mitgliedern und Freunden eine schöne Weihnachtszeit und alles Gute für 2023!
Etwa 500 historische Fotos in Original und Reproduktion, darunter Farbaufnahmen von 1939, und Dokumenten aus dem täglichen Leben wie Verträge und Urkunden werden im Archiv aufbewahrt. Zu den wertvollen Zeugnissen gehören ein Budaörser Heimatfilm aus dem Jahre 1939, Schallplatten und viele historische Veröffentlichungen über Budaörs aus Zeitungen.
Wertvolle Budaörser Trachten (alles Originale) sind in einem der fünf Räume und im freiräumigen Treppenhaus des Museums untergebracht. Weitere Trachten sind in einem Schrank und in einer Kommode in der " Original Budaörser Stube " zu sehen.
Das Heimatmuseum bietet neben einer Dauerausstellung themenbezogene Sonderausstellungen. Die bisherigen Sonderausstellungen wurden außer in Bretzfeld auch in Ungarn gezeigt.