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Kinderferienprogramm 2025 im Budaörser Heimatmuseum in Bretzfeld
Erstelldatum08.10.2025
Wie in den vergangenen Jahren fand das Kinderferienprogramm Mitte August im Budaörser Heimatmuseum statt.
Sechs interessierte Kinder ließen sich von Eleonore Schweizer und Irene Sadzio, beide im Vorstand des Budaörser Heimatvereins, durch die Ausstellungsräume führen. Dabei musste die muntere Kinderschar im Alter von 8 bis 11 Jahren eine Aufgabe erfüllen. Aus einer „Schatzkiste“ nahmen sie sich jeweils einen Gegenstand heraus, welcher zum Inventar des Museums gehörte. Beim Betreten eines Raumes sollten sie überlegen, ob sie ihren Gegenstand hier ausstellen könnten. Und da einige Kinder schon wiederholt beim Ferienprogramm dabei waren, konnten sie als sogenannte „Experten“ die Funktion ihres Gegenstandes schon selber gut erklären.
Auf Wunsch der Kinder wurde als erstes die Küche angeschaut. Besonders der Herd und die schweren Bügeleisen, welche mit heißer Kohle befüllt wurden, fanden unter den vielen Ausstellungsgegenständen besonderes Interesse.
Danach war das Paradezimmer an der Reihe. Die Kinder bestaunten das für sie riesige Doppelbett mit den mit Stroh gefüllten Matratzen, den Federbetten und dem großen Stauraum darunter. Hier waren Stiefelknecht, Nachttopf und Wärmeflasche zu sehen. In einer hölzernen Wiege lag eine Babypuppe in einem „Steckkissen“, welches die Jüngste der Kinder unbedingt im Arm wiegen wollte. Gleich taten ihr es die anderen Kinder nach.
Das dritte Zimmer, die Trachtenstube, war auch von besonderem Interesse, weil die Kinder wussten, dass sie selber an diesem Nachmittag zur Trachtenträgerin bzw. Trachtenträger werden sollten. Eine 11-Jährige erklärte, dass alle Budaörser Frauen blaue Strümpfe trugen, unter dem Oberrock mehrere Unterröcke und stets eine Schürze. Das hatte sie sich vom vorherigen Jahr gut gemerkt.
Im größten Raum des Museums, in welchem sich viele handwerkliche Gegenstände und Werkzeuge befinden, sowie Fotos vom Wein- und Pfirsichanbau, fand der Rundgang seinen Abschluss. Hier wurde das Handwerk des Kammmachers vorgestellt. Die Kinder durften ein Ochsenhorn in die Hand nehmen. Sie erfuhren, dass daraus aus vielen mühseligen Arbeitsschritten Kämme gemacht wurden, die im Vergleich zu heutigen Kämmen echte Schmuckstücke sind.
Wilfried Sadzio, der für das leibliche Wohl der Kinder sorgte, hatte in der Zwischenzeit einige Palatschinken gebacken und rief plötzlich: „Deis Eisn is firtig!“ (Das Essen ist fertig) Schnell setzten sich alle Kinder an den Tisch und ließen sich die leckeren Palatschinken (Pfannkuchen) garniert mit Marmelade oder Nussnougatcreme schmecken. Danach gab es ein großes Lob für den „Chefkoch“.
Nach dem Essen war Zeit für das „Highlight“ des Tages. Wunderschöne, alte Kindertrachten konnten von den Kindern anprobiert werden. Die Mädchen zogen sich einen gestärkten, weißen Rock mit Falten, eine dunkle Schürze und eine mit Spitzen verzierte Bluse an. Die Jungentracht bestand aus einer schwarzen Hose, einem weißen Hemd und einem ärmellosen Jäckchen. Auch der Hut durfte nicht fehlen. Beim Gruppenfoto zeigten sich alle stolz und glücklich mit den schönen Sonntagsgewändern aus früheren Zeiten.
Zum Abschluss dieses abwechslungsreichen Nachmittags wurden auf dem Hof hinter dem Museum noch zwei kleine, leicht zu lernende Tänzchen eingeübt.
Es war ein schöner Nachmittag für alle, der im nächsten Jahr zur Sommerferienzeit sicher eine Fortsetzung finden wird.


