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Ortsteil Rappach
Rappach wird erstmals 1215 als Rohbach erwähnt. 1253 heißt es Rotbach und 1277 Rotpach, seit dem 16. Jahrhundert nur noch Rappach. Der Ort, dessen Name wahrscheinlich von einem roten Bach herzuleiten ist, dürfte im 9. oder 10. Jahrhundert entstanden sein.
Die ersten Ansiedlungen sind wohl auf dem Landrücken zwischen den Flüsschen Brettach und Dimbach bei der Kirche entstanden. Der zwischen dem Dimbach und dem Schwabbach liegende Ortsteil dürfte im Anschluss an die Burg entstanden sein. Von der Burg, die in der Nähe des sogenannten „Edelmannhofes" gestanden haben dürfte, ist keine Spur mehr vorhanden.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Herrschaftsverhältnisse in Rappach sehr häufig. Es ist anzunehmen, dass Rappach bis 1450 unter der Herrschaft der Reichsministerialen von Weinsberg war.
1450 kam der Ort an die Pfalz und 1504 an Württemberg. Als selbständige Schultheißerei des Bitzfelder - bzw. seit 1807 Bretzfelder Stabs, kam es 1806 zum Kreis Heilbronn und 1812 zur Landvogtei am unteren Neckar. Nach Auflösung des Oberamtes Weinsberg 1926 wurde Rappach in das Oberamt Öhringen, ab 1938 dem Landkreis Öhringen, eingegliedert. Bei der Kreisreform 1972 wurde Rappach in den neugebildeten Hohenlohekreis übernommen und ebenfalls seit 1972 auf freiwilliger Basis gemeinsam mit Bretzfeld verwaltet.
Rappach, seit wenigstens 1824 selbständige Gemeinde, wird 1975 Bestandteil der Großgemeinde Bretzfeld.
Der Ort erfuhr am Anfang der 80er Jahre eine Erweiterung im großen Stil, als das Neubaugebiet „Steinsfeld" begründet wurde. Bemerkenswert ist, dass hier in früherer Zeit ein Ort Steinfurt bestanden hat, der aber schon vor längerer Zeit abgegangen ist. Quellen aus dem 16. Jahrhundert geben hierfür Hinweise.
Besonders zu erwähnen ist die Rappacher Kirche, die wohl zu den ältesten im Umkreis zählt und früher ein Wehrturm, später eine Kapelle war. Im 15. Jahrhundert wurde die Westwand durchbrochen und das eigentliche Kirchenschiff im romanischen Baustil angebaut. In der Kirche, die unserer lieben Frau St. Jakobus und St. Johannes geweiht ist, kann man 18 Fresken besichtigen, welche die Passions- und Ostergeschichte schildern. Die Gemälde wurden bei Renovierungsarbeiten 1966/67 freigelegt und restauriert.
Die Bevölkerung von Rappach hatte ihr Auskommen hauptsächlich in der Land- und Forstwirtschaft. Noch 1961 gingen 54,5% der Erwerbspersonen einer Beschäftigung in der Land- und Forstwirtschaft nach. Heute gibt es nur noch sehr wenige landwirtschaftliche Betriebe. Auch der Weinbau spielte in früheren Jahren eine größere Rolle als heute, was die große Kelter inmitten des Ortes bezeugt. Urkundlich bereits 1343 erwähnt, befanden sich die besten Lagen am „Breuningersrain" und im „Himmelreich".